Zwernitz b. Sanspareil: D-96197, Oberfranken, Deutschland.
Lage: 11°19'00" Ost 49°59'01" Nord  [Karte]
Karte
Bayern, Regierungsbezirke
Kartengrundlage: commons wikipedia.org
Geschichte
Der Name Zwernitz (Zvernze) wird erstmals 1156 in einer Urkunde genannt. Zu dieser Zeit gehörte die Burg Friedrich und Uodalrich de Zvernze aus dem Geschlecht der Walpoten. In den Händen dieser alten oberfränkischen Familie blieb die Burg bis etwa Mitte des 13. Jhdts. 1260 kamen die Grafen von Orlamünde in den Besitz der Burg, um sie aber schon 30 Jahre später an den Nürnberger Burggrafen Friedrich III. zu verkaufen. Am 6. Februar 1430 konnte Burggraf Friedrich VI gegen eine hohe Lösegeldzahlung den Abzug der Hussiten erreichen. Weniger glimpflich verlief die Belagerung im 2. Markgrafenkrieg 1553 als die Burg nach zwei Tagen eingenommen und eingeäschert wurde. Erst 1570 begann der teilweise Wiederaufbau. Einer erneuten Zerstörung im Oktober 1632 während des Dreißigjährigen Krieges folgte ein zäher Wiederaufbau, der sich bis 1663 hinzog. Mitte des 18. Jhdts. wurde die Burg als romantische Staffage des grandiosen Felsgartens Sanspareil instand gesetzt. 1810 kam Zwernitz-Sanspareil an das Königreich Bayern und wird heute samt Felsenhain durch die Bayerische Schlösserverwaltung instand gehalten.
Baugeschichte
Die Burg thront auf einer von West nach Ost verlaufenden Kalksteinklippe. Aus der Zeit der Walpoten kurz nach 1200 stammt der Bergfried mit seinen staufischen Buckelquadern sowie Teile der Ringmauer und des Palas (sog. Archivbau) am östlichen Ende der Niederburg. Wenig bekannt und schlecht dokumentiert sind die Wiederaufbaumaßnahmen im 16. und 17. Jhdt., die vermutlich die Burgkapelle an der Südwestecke des unteren Burghofes beinhalten Auch der sog. Schönhof dürfte erst nach den Zerstörungen von 1553 bzw. 1634 entstanden sein. Aus nachmittelalterlicher Zeit, aber unter Einbeziehung der mittelalterlichen Ringmauer, stammt auch die Wohnbebauung am Westende der Burg, deren Baulichkeiten von der Hochrenaissance über den Barock in die moderne Neuzeit reichen.
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