Holenbrunn, Wunsiedel: D-95632, Oberfranken, Deutschland.
Lage: 12°03'00" Ost 50°03'00" Nord  [Karte] [GOV]
Karte
Bayern, Regierungsbezirke
Kartengrundlage: commons wikipedia.org
1499 bildeten acht Höfe das Dorf, von denen drei je zwei Besitzer hatten.
Vor 1553 mag es einmal abgebrannt sein durch Feinde, die Wunsiedel bedrängten.
1698 zählte man in Holenbrunn immer noch die acht Höfe, die zusammen mit 16 Häusern bestanden waren. Jeder Hof hatte 18 Tagwerk Feld und 13 Fährtlein Heu. Im ganzen Ort gab es 1 Pferd, 40 Ochsen, 43 Kühe, 18 Rindlein, 37 Jährlinge und 56 Schafe.
In den nächsten hundert Jahren bis 1787 sind größere Veränderungen vorgenommen worden. Holenbrunn bestand aus einem ganzen, 13 halben, vier Viertel bezimmerten Höfen und einem Viertel unbezimmerten Hof, einem Tropfhaus, einem Hirthaus und der Schnacken- oder Bodnermühl. Mit 16 Stück Anspann, mit Botengehen, Hand- und Jagdfron, mit 9 Klafter Holz zu hauen und zwei Drittel davon zur Amtshauptmannschaft und ein Drittel zum Kastenamt Wunsiedel zu fahren, hatten die Holenbrunner zu fronen.
Die Amtsbaufron nach Hohenberg, die ursprünglich ebenfalls zu leisten war und in zwei Pflügen und vier Schnittern pro Hof bestand, war in eine Geldzahlung verwandelt worden. Immer wieder wurde Holenbrunn von fremden Truppen, welche die festen Orte, wie z. B. Wunsiedel belagerten, stark belästigt. Ablieferungsbefehle von 1809, die solches bezeugen, befinden sich noch im Gemeindearchiv. Zusammen mit Hauenreuth, Juliushammer, Wintersberg und Wintersreuth wurde in Holenbrunn im 19. Jahrhundert die politische Gemeinde errichtet.
Nach dem Bau der Fichtelgebirgsbahn 1875/77 entwickelte sich Holenbrunn von der Landwirtschaft weg zum Industrieort. So siedelte sich in der Nähe des Bahnhofs 1887 die Glasfabrik Lamperts an, 1890 wurden die Marmorkalkwerke eröffnet, auf das Jahr 1900 zurück gehen die Anfänge der Steatit-Magnesia AG, das Sägewerk Fraas, die Nordbayer. Mineralwerke Hof, 1962 die Färberei Heyder KG und 1964 eine Reifenvulkanisieranstalt.
Infolge des Wegzugs von Gastarbeitern und des Geburtenrückgangs ist die Bevölkerungszahl leicht rückläufig, die infolge der Industrialisierung von 130 auf 1170 im Verlauf der letzten hundert Jahre gestiegen war. Im Gemeindegebiet wurden rd. 15 km Gemeindestraßen ausgebaut, eine zentrale Wasserversorgung eingerichtet, der Ort kanalisiert und an die Wunsiedler Kläranlage angeschlossen.
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