Bernstein b. Wunsiedel: D-95632, Oberfranken, Deutschland.
Lage: 12°03'18" Ost 50°04'20" Nord  [Karte] [GOV]
Karte
Bayern, Regierungsbezirke
Kartengrundlage: commons wikipedia.org
Bernstein war ehemals ein bedeutsamer Ort mit ganz besonderen Rechten an der alten Heerstraße in das egerische Reichsland.
Zwischen 1221 und 1401 trat mit sieben verschiedenen Vertretern ein Geschlecht "de Pernstein" auf, dem vermutlich die planmäßige Rodung und Besiedlung des Gebietes übertragen war.
Ein Friedrich v. Bernstein gehörte auch zum engeren Gefolge der Landgrafen von Leuchtenberg.
Im 13. Jahrhundert schon mag das roman. Chorturmkirchlein gegründet worden sein. Es war dem Schutzpatron der Pilger und Reisenden Jakobus d. I. geweiht und wurde von Redwitz aus versorgt, bis das Patronat 1329 an das Zisterzienserkloster Waldsassen überging.
1476 wurde es zur Pfarrkirche erhoben. 1499 hatten die Sparnecker als kaiserlich freies Reichslehen einen befestigten Herrenhof in Bernstein, auf dem seit 1380 die Rorer zu Lehen saßen. Daneben gab es, wie in keinem anderen Ort, sechs "ehrbare" freie Leute, bei denen es im Landbuch heißt: "ist seyn selbst", und die offenbar zu einem besonderen Ross- und Waffendienst an der wichtigen Straße seit alters her verpflichtet waren. Diesen freien Männern gehörten z.T. mehrere andere Höfe zu, so dass 1698 das Dorf aus 29 Häusern bestand.
1787 gab es im Dorf Bernstein die Kirche, ein Pfarr- und ein Schulhaus, das sog. Schaurothische Gut als Reizensteinisches Lehen, bestehend aus einem Schlösslein und zwölf Untertanen, deren einer ein Schmied war, je drei Untertanen von Bürgermeister und Rat zu Wunsiedel und des Apothekers Dennichin zu Gefrees, den Hirt und 20 Tropfhäuser.
Mit der Errichtung der politischen Gemeinde haben sich diese verworrenen Verhältnisse der Lehensherrschaft gelöst.
Das Reizensteinische, ehem. Sparneckische Gut wurde 1856 von Amandus Winterling freieigen gekauft und als Mustergut geführt. Der gesamte Ort behielt in der Folgezeit seine landwirtschaftliche Prägung, die auch noch heute besteht, obwohl in den letzten Jahrzehnten am Westrand des Ortes und entlang der Staatsstraße nach Röslau eine Reihe neuer Wohnhäuser von Arbeitern, die in der Industrie der Nachbarorte beschäftigt sind, entstanden. Insgesamt ist der Ort nach wie vor rein landwirtschaftlich strukturiert.
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